Tosca - Rheinfelder Schlossfestspiele 2024

Tosca - Rheinfelder Schlossfestspiele 2024
am 06.06.2024
Dass mit der Aufführung von Puccinis "Tosca" auch an den hundertsten Todestag des Komponisten erinnert wird, fügt der ungebrochenen Beliebtheit dieser Oper, aber auch ihrer andauernden Aktualität eine besondere Note hinzu. Bedenkt man zudem,... weiterlesen
Tickets ab 40,50 €

Termine

Orte Datum
Rheinfelden
Schloss Beuggen
Do. 06.06.2024 19:30 Uhr Tickets ab 40,50 €

Event-Info

Dass mit der Aufführung von Puccinis "Tosca" auch an den hundertsten Todestag des Komponisten erinnert wird, fügt der ungebrochenen Beliebtheit dieser Oper, aber auch ihrer andauernden Aktualität eine besondere Note hinzu. Bedenkt man zudem, dass Schloss Beuggen im Rahmen der napoleonischen Politik säkularisiert wurde, so werden die historischen Bezüge zwischen Oper und Aufführungsort ebenso offenbar wie die "couleur locale" des Geschehens am Rande der Stadt: die Fassade des Schlosses evoziert Puccinis Bild der Engelsburg in Rom. 
Dabei ist die dramaturgisch stringenteste Oper Puccinis nicht nur die tragische Geschichte der gefeierten Primadonna zwischen dem geliebten Maler Cavaradossi und dem vergewaltigungsbereiten Polizeichef Spoleto, sondern zugleich eine eindrucksvolle Kritik eines politisch motivierten Machismo, der von der restaurativen Kirche wie vom repressiven Staat gleichermassen gebilligt wird. Womöglich liegen in den Bezügen zu der Zeit, in der die Handlung spielt - im Juni 1800 - und zur Entstehungszeit der Oper am Ende des 19. Jahrhunderts - die Uraufführung fand im Januar 1900 in Rom statt - und in der offensichtlichen Distanz des Komponisten zur jungen italienischen Monarchie unter dem Einfluss des Vatikans die eigentlichen Gründe für die Aktualität des Werkes: auch wenn die Rolle der Kirche - eindrucksvoll der Schluss des 1. Aktes - heute zunehmend marginalisiert ist, feiert der politische Machismo in Ost und leider auch im Westen fröhliche "Urständ", und die seinerzeit vielgescholtene "Folterkammermusik"(J. Korngold) Puccinis hören wir heute erneut als durative Warnung vor den tödlichen Konsequenzen des politischen Absolutheitsanspruchs.

Event-Info

Dass mit der Aufführung von Puccinis "Tosca" auch an den hundertsten Todestag des Komponisten erinnert wird, fügt der ungebrochenen Beliebtheit dieser Oper, aber auch ihrer andauernden Aktualität eine besondere Note hinzu. Bedenkt man zudem, dass Schloss Beuggen im Rahmen der napoleonischen Politik säkularisiert wurde, so werden die historischen Bezüge zwischen Oper und Aufführungsort ebenso offenbar wie die "couleur locale" des Geschehens am Rande der Stadt: die Fassade des Schlosses evoziert Puccinis Bild der Engelsburg in Rom. 
Dabei ist die dramaturgisch stringenteste Oper Puccinis nicht nur die tragische Geschichte der gefeierten Primadonna zwischen dem geliebten Maler Cavaradossi und dem vergewaltigungsbereiten Polizeichef Spoleto, sondern zugleich eine eindrucksvolle Kritik eines politisch motivierten Machismo, der von der restaurativen Kirche wie vom repressiven Staat gleichermassen gebilligt wird. Womöglich liegen in den Bezügen zu der Zeit, in der die Handlung spielt - im Juni 1800 - und zur Entstehungszeit der Oper am Ende des 19. Jahrhunderts - die Uraufführung fand im Januar 1900 in Rom statt - und in der offensichtlichen Distanz des Komponisten zur jungen italienischen Monarchie unter dem Einfluss des Vatikans die eigentlichen Gründe für die Aktualität des Werkes: auch wenn die Rolle der Kirche - eindrucksvoll der Schluss des 1. Aktes - heute zunehmend marginalisiert ist, feiert der politische Machismo in Ost und leider auch im Westen fröhliche "Urständ", und die seinerzeit vielgescholtene "Folterkammermusik"(J. Korngold) Puccinis hören wir heute erneut als durative Warnung vor den tödlichen Konsequenzen des politischen Absolutheitsanspruchs.