Ein Sportstück

Ein Sportstück
09.06.2023 – 08.07.2023
von Elfriede Jelinek Ensembleprojekt des 3. Jahrgangs Schauspiel in Kooperation mit den Studiengängen Bühnen- und Kostümbild der Universität der Künste Berlin Jelinek spielen. Keine Figuren, keine Orte, keine Handlung – reine Sprache.... weiterlesen
Tickets ab 6,50 €

Event-Info

von Elfriede Jelinek

Ensembleprojekt des 3. Jahrgangs Schauspiel in Kooperation mit den Studiengängen Bühnen- und Kostümbild der Universität der Künste Berlin

Jelinek spielen. Keine Figuren, keine Orte, keine Handlung – reine Sprache. Stränge, die sich verästeln, verlieren, verirren, um dann wieder zusammenzufinden. Alltagssprache mischt sich mit philosophischem Diskurs, Klassikerzitat mit Werbung, Talkshowgequassel mit antikem Mythos. Bauerntheater oder soziologisches Proseminar, Talkrunde oder Strindberg oder die Sendung mit der Maus? Das Thema, das immer wieder an die Oberfläche tritt, ist der Körper, sind beschleunigte Körper, die zu lustvollen Waffen werden. Was passiert, wenn die Körper anfangen, für uns zu denken? Was passiert, wenn sich der menschliche Körper verselbstständigt? Wenn der Muskel schöner glänzen möchte als der Geist? Wenn er in Bewegung gerät, Geschwindigkeit aufnimmt und mit anderen Körpern zusammenstößt, die in die gleiche Richtung laufen, oder im Weg herumstehen, wenn Körper verschmelzen oder sich abstoßen. Oder wenn der Körper auf einen Körper trifft, der schöner ist als der eigene, und den er jetzt begehrt oder eben bekämpft. Oder wenn er auf einen Körper trifft, der nicht Körper sein will, sondern lieber nur reden möchte und dabei aber trotzdem gut aussehen.

Nicht ohne Grund nennen sich die rechtspopulistischen Kräfte von Orban bis Trump BEWEGUNG. "Ein Sportstück", von Elfriede geschrieben kurz nach den wiedergängerischen Gewaltexzessen im Jugoslawienkrieg, ist brandaktuell. Auf dem Hintergrund einer Politik, die unverhohlen das Thema des „WIR GEGEN DIE“ ins Zentrum ihrer Rhetorik stellt und einen Mann zum Präsidenten wählt, der die Größe seines Geschlechtes zum Wahlkampfthema macht, werden wir erneut Zeuge der Tatsache, dass derart beschleunigte Massenkörper zu einem Gespräch erst wieder nach einem Eimer Wasser über den Kopf in der Lage sind. Oder eben nach dem nächsten Krieg.

Es spielen: Zainab Alsawah, Paulina Bittner, Manuel Bittorf, Franziskus Claus, Ruby Commey, Robert Flanze, Tim Freudensprung, Bineta Hansen, Maximilian Schimmelpfennig (3. Jahrgang Schauspiel UdK Berlin)

Regie: Hermann Schmidt-Rahmer, Bühne: Orli Baruch (Studiengang Bühnenbild UdK Berlin), Kostüme: Viktoria Mechle und Emily Lisa Schumann (Studiengang Kostümbild UdK Berlin), Choreographie/Stunt Coordinator: Alfred Hartung, Stimme und Sprechen: Gabriella Crispino, Dramaturgie: Marion Hirte

Event-Info

von Elfriede Jelinek

Ensembleprojekt des 3. Jahrgangs Schauspiel in Kooperation mit den Studiengängen Bühnen- und Kostümbild der Universität der Künste Berlin

Jelinek spielen. Keine Figuren, keine Orte, keine Handlung – reine Sprache. Stränge, die sich verästeln, verlieren, verirren, um dann wieder zusammenzufinden. Alltagssprache mischt sich mit philosophischem Diskurs, Klassikerzitat mit Werbung, Talkshowgequassel mit antikem Mythos. Bauerntheater oder soziologisches Proseminar, Talkrunde oder Strindberg oder die Sendung mit der Maus? Das Thema, das immer wieder an die Oberfläche tritt, ist der Körper, sind beschleunigte Körper, die zu lustvollen Waffen werden. Was passiert, wenn die Körper anfangen, für uns zu denken? Was passiert, wenn sich der menschliche Körper verselbstständigt? Wenn der Muskel schöner glänzen möchte als der Geist? Wenn er in Bewegung gerät, Geschwindigkeit aufnimmt und mit anderen Körpern zusammenstößt, die in die gleiche Richtung laufen, oder im Weg herumstehen, wenn Körper verschmelzen oder sich abstoßen. Oder wenn der Körper auf einen Körper trifft, der schöner ist als der eigene, und den er jetzt begehrt oder eben bekämpft. Oder wenn er auf einen Körper trifft, der nicht Körper sein will, sondern lieber nur reden möchte und dabei aber trotzdem gut aussehen.

Nicht ohne Grund nennen sich die rechtspopulistischen Kräfte von Orban bis Trump BEWEGUNG. "Ein Sportstück", von Elfriede geschrieben kurz nach den wiedergängerischen Gewaltexzessen im Jugoslawienkrieg, ist brandaktuell. Auf dem Hintergrund einer Politik, die unverhohlen das Thema des „WIR GEGEN DIE“ ins Zentrum ihrer Rhetorik stellt und einen Mann zum Präsidenten wählt, der die Größe seines Geschlechtes zum Wahlkampfthema macht, werden wir erneut Zeuge der Tatsache, dass derart beschleunigte Massenkörper zu einem Gespräch erst wieder nach einem Eimer Wasser über den Kopf in der Lage sind. Oder eben nach dem nächsten Krieg.

Es spielen: Zainab Alsawah, Paulina Bittner, Manuel Bittorf, Franziskus Claus, Ruby Commey, Robert Flanze, Tim Freudensprung, Bineta Hansen, Maximilian Schimmelpfennig (3. Jahrgang Schauspiel UdK Berlin)

Regie: Hermann Schmidt-Rahmer, Bühne: Orli Baruch (Studiengang Bühnenbild UdK Berlin), Kostüme: Viktoria Mechle und Emily Lisa Schumann (Studiengang Kostümbild UdK Berlin), Choreographie/Stunt Coordinator: Alfred Hartung, Stimme und Sprechen: Gabriella Crispino, Dramaturgie: Marion Hirte