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Molimo / Kinder der Nacht - Tanzstücke von Sita Ostheimer und Guido Markowitz

03.06.2023 – 27.07.2023
Tickets ab 10,40 €
Termine
Event-Info
Ein neuer Tanzabend mit zwei unterschiedlichen Werken, und doch treten sie in Zwiesprache zueinander: Sita Ostheimers 2017 geschaffenes Werk „Molimo“ und Guido Markowitz´ neu entstehende Uraufführung „Kinder der Nacht“. Beide Tanzstücke kreisen um Zustände jenseits von Licht und Tag und sind der Nacht und deren symbolischer Bedeutung gewidmet: das Unfassbare und Unerklärbare jenseits von Vernunft und Verstand, dafür aber im Reich der Mythen, Legenden und Erzählungen steht in beiden Werken im Mittelpunkt.
Sita Ostheimer zählt zu den erfahrendsten Tanzwissenden in Deutschland. Ausgebildet an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt, tanzte Ostheimer in mehreren renommierten Tanzkompagnien in Europa, u. a. bei MS Schrittmacher sowie bei Itzik Galili und Krisztina de Chatel. 2008 schloss sie sich als Tänzerin, Dozentin und choreografische Assistentin Hofesh Shechter an, dessen Stücke sie bis 2018u. a. beim Nederlands Dans Theatre, dem Ballett der Pariser Oper, dem Staatsballett Berlin, dem Hessischen Staatsballett oder dem Staatstheater Kassel einstudierte. Parallel schuf sie eigene Werke und gründete in Berlin ihre eigene Sita Ostheimer Cie. Für Tanz Theater Pforzheim wird sie eine neue Fassung von „Molimo“ kreieren.
Der Titel „Molimo“ entstammt dabei der Sprache der kalifornischen Miwoks. Er bedeutet „Bär, der in den Schatten geht“. Vertrauen und Akzeptanz bilden tänzerisch den Ausgangspunkt für das, was sich dann in dem Stück auf eine Soundkomposition von Donald Betaille ereignet. Inhaltlich geht es um die Suche nach der menschlichen Existenz in der Begegnung mit dem Mystischen. In „Molimo“ kann sich so ein kaum fassbares Erscheinungsbild von sich ständig veränderndem Tanz im Zusammenspiel von Licht und Musik entfalten, der in Form und Fluss unabgeschlossen, unendlich und immer vorübergehend erscheint
Guido Markowitz lässt sich für sein neues Tanzstück „Kinder der Nacht“ von dem gleichnamigen, 1929 erschienenen Roman „Les Enfants terribles“ von Jean Cocteau inspirieren. „Es handelt sich für mich persönlich um eine der emotional ergreifendsten Geschichten. Der Roman schildert einen Exzess als Ergebnis manipulativen Handelns eines Kindes, das so ein ganzes Geschehen in der Hand behält. Als ich jung war, habe ich selbst die Rolle des Dargelos in der Inszenierung von Brigitta Trommler am Staatstheater Darmstadt getanzt, und ich freue mich sehr darauf, das Stück nun als Choreograf neu zu interpretieren.“
Im Zentrum von Cocteaus Roman stehen die Geschwister Elisabeth und Paul und ihre Freunde Dargelos, Agathe und Gérard. Was sie erleben und was sie tun, erscheint extrem und surreal, jenseits der Normen. Denn Cocteaus „Kinder“ bewegen sich in einer abgekoppelten Welt dubioser Riten und Machtspiele, Sehnsüchte und Grenzüberschreitungen. Handlungsort ist das Kinderzimmer. Dort geraten ihr Geist, ihre Emotionen, Triebe und Handlungen an die Grenze des Unvorstellbaren. Kindheit wird von ihrer dunkelsten Seite her erzählt und ist doch, bei nüchternem Blick, das leidvolle Ergebnis emotionaler und sozialer Vernachlässigung in einer von Krankheit gepeinigten Familie.
1996 eroberte der amerikanische Komponist Philip Glass Cocteaus düsteren Roman für die Welt der Musik. Nach vorne treibend, sich nach oben schraubend, aber auch zögerlich werdend, leise und fast wie ein stummer Schrei, lässt Glass in seiner Tanzoper die Töne aufeinander folgen und so von den „Kindern der Nacht“ erzählen. Guido Markowitz wird sich von der 2015 arrangierten gleichnamigen Suite für zwei Pianos inspirieren lassen.
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Ein neuer Tanzabend mit zwei unterschiedlichen Werken, und doch treten sie in Zwiesprache zueinander: Sita Ostheimers 2017 geschaffenes Werk „Molimo“ und Guido Markowitz´ neu entstehende Uraufführung „Kinder der Nacht“. Beide Tanzstücke kreisen um Zustände jenseits von Licht und Tag und sind der Nacht und deren symbolischer Bedeutung gewidmet: das Unfassbare und Unerklärbare jenseits von Vernunft und Verstand, dafür aber im Reich der Mythen, Legenden und Erzählungen steht in beiden Werken im Mittelpunkt.
Sita Ostheimer zählt zu den erfahrendsten Tanzwissenden in Deutschland. Ausgebildet an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt, tanzte Ostheimer in mehreren renommierten Tanzkompagnien in Europa, u. a. bei MS Schrittmacher sowie bei Itzik Galili und Krisztina de Chatel. 2008 schloss sie sich als Tänzerin, Dozentin und choreografische Assistentin Hofesh Shechter an, dessen Stücke sie bis 2018u. a. beim Nederlands Dans Theatre, dem Ballett der Pariser Oper, dem Staatsballett Berlin, dem Hessischen Staatsballett oder dem Staatstheater Kassel einstudierte. Parallel schuf sie eigene Werke und gründete in Berlin ihre eigene Sita Ostheimer Cie. Für Tanz Theater Pforzheim wird sie eine neue Fassung von „Molimo“ kreieren.
Der Titel „Molimo“ entstammt dabei der Sprache der kalifornischen Miwoks. Er bedeutet „Bär, der in den Schatten geht“. Vertrauen und Akzeptanz bilden tänzerisch den Ausgangspunkt für das, was sich dann in dem Stück auf eine Soundkomposition von Donald Betaille ereignet. Inhaltlich geht es um die Suche nach der menschlichen Existenz in der Begegnung mit dem Mystischen. In „Molimo“ kann sich so ein kaum fassbares Erscheinungsbild von sich ständig veränderndem Tanz im Zusammenspiel von Licht und Musik entfalten, der in Form und Fluss unabgeschlossen, unendlich und immer vorübergehend erscheint
Guido Markowitz lässt sich für sein neues Tanzstück „Kinder der Nacht“ von dem gleichnamigen, 1929 erschienenen Roman „Les Enfants terribles“ von Jean Cocteau inspirieren. „Es handelt sich für mich persönlich um eine der emotional ergreifendsten Geschichten. Der Roman schildert einen Exzess als Ergebnis manipulativen Handelns eines Kindes, das so ein ganzes Geschehen in der Hand behält. Als ich jung war, habe ich selbst die Rolle des Dargelos in der Inszenierung von Brigitta Trommler am Staatstheater Darmstadt getanzt, und ich freue mich sehr darauf, das Stück nun als Choreograf neu zu interpretieren.“
Im Zentrum von Cocteaus Roman stehen die Geschwister Elisabeth und Paul und ihre Freunde Dargelos, Agathe und Gérard. Was sie erleben und was sie tun, erscheint extrem und surreal, jenseits der Normen. Denn Cocteaus „Kinder“ bewegen sich in einer abgekoppelten Welt dubioser Riten und Machtspiele, Sehnsüchte und Grenzüberschreitungen. Handlungsort ist das Kinderzimmer. Dort geraten ihr Geist, ihre Emotionen, Triebe und Handlungen an die Grenze des Unvorstellbaren. Kindheit wird von ihrer dunkelsten Seite her erzählt und ist doch, bei nüchternem Blick, das leidvolle Ergebnis emotionaler und sozialer Vernachlässigung in einer von Krankheit gepeinigten Familie.
1996 eroberte der amerikanische Komponist Philip Glass Cocteaus düsteren Roman für die Welt der Musik. Nach vorne treibend, sich nach oben schraubend, aber auch zögerlich werdend, leise und fast wie ein stummer Schrei, lässt Glass in seiner Tanzoper die Töne aufeinander folgen und so von den „Kindern der Nacht“ erzählen. Guido Markowitz wird sich von der 2015 arrangierten gleichnamigen Suite für zwei Pianos inspirieren lassen.